© BurdaFoodAgency / Katrin Winner
Als Lebensmittelproduzent sind wir uns der Verantwortung bewusst, die wir gegenüber den Menschen und dem Planeten haben. Es ist unser Ziel, unsere Produktion so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Und zu einer nachhaltigen Produktion gehört auch eine möglichst geringe Verschwendung sowie eine durchdachte Wiederverwendung von Rohstoffen und Produkten.
Die Frage, wie wir die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren können, ist brandaktuell. Als verantwortlicher Teil der Lebensmittelversorgungskette arbeiten wir deshalb aktiv daran, wie wir die Verluste von Lebensmitteln effektiv reduzieren – entlang der kompletten Danone-Wertschöpfungskette.
Unsere Ziele
Im Rahmen der Danone Impact Journey verpflichten wir uns, unsere Lebensmittelverluste bis 2030 um 50 Prozent im Vergleich zu 2020 zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, berücksichtigen wir unseren ureigenen Verantwortungsbereich und reduzieren unsere Verluste von der Produktion bis hin zur Auslieferung. Darüber hinaus behalten wir auch die gesamte Wertschöpfungskette im Blick und initiieren Projekte zur Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung – von der Landwirtschaft über die Produktion bis hin zum Groß- und Einzelhandel und den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Wir engagieren uns in starken Partnerschaften und Branchenvereinigungen, um unsere Ziele zu realisieren. Denn bei Danone sind wir überzeugt: Nur wenn wir alle zusammenarbeiten, kann unser globales Problem der Lebensmittelverschwendung auch beseitigt werden.
Landwirtschaft
Unsere Molkerei in Ochsenfurt wird von mehr als 90 meist kleinen und mittelständischen Milchbetrieben im regionalen Umkreis beliefert. Wir unterstützen sie in ihrer Arbeit durch fest angestellte Danone-Milcherzeugerberaterinnen und -berater, die den Milchbauern mit Rat und Tat zur Seite stehen – vom Futter bis zur Hygiene. So leisten unsere Partnerschaften einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung.
Beispielsweise beraten wir unsere Milcherzeugerinnen und -erzeuger dabei, wie sie ihre Melksysteme hygienisch sauber und dadurch die Keimzahl in der Rohmilch unterhalb der geltenden Schwellenwerte der Milchgüteverordnung halten können. Treten doch erhöhte Keimzahlen auf, unterstützen unsere Beraterinnen und Berater die Landwirte bei der schnellen Ursachensuche und -behebung – denn jeder Hof, der eine zu hohe Belastung aufweist, wird durch das Veterinäramt von der Milchlieferung ausgeschlossen. So stellen wir gemeinsam die Qualität der Milch sicher und vermeiden Rohmilchverluste.
Auch bei der Kontrolle von Hemmstoffen, die das Wachsen von Bakterien und Kulturen verhindern und so den Fermentationsprozess hemmen, arbeiten wir eng mit den Landwirten zusammen. Sind Hemmstoffe in der Milch nachweisbar, darf sie nicht zur Produktion von Milchprodukten verwendet werden und wird entsorgt. Landwirte melden sich daher frühzeitig, wenn sie ein Hemmstoff-Problem vermuten. Somit werden im Ernstfall nur relativ geringe Chargen an Milch mit Hemmstoffen kontaminiert und weniger Milch geht verloren. Gingen im Jahr 2008 noch ca. 300 Tonnen Milch in Ochsenfurt auf diesem Weg verloren, waren es 2022 nur noch etwa 45 Tonnen. In Prozenten bedeutet das, dass wir den Verlust an Milch um 85% reduzieren konnten.
Produktion
Neben unseren hohen Hygienestandards sind Achtsamkeit und hohe Professionalität erforderlich, damit in der Produktion so wenig Verluste wie möglich entstehen. Auch vermeintlich „kleine“ Änderungen haben hier große Auswirkungen. Unsere Molkerei in Ochsenfurt nutzt beispielsweise den sogenannten „Molch“, vorstellbar als ein riesiger Teigschaber, um die Verschwendung von Früchten zu reduzieren.
Mit dieser technologischen Lösung werden zurückgebliebene, genießbare Fruchtreste von den Wänden der Fruchttanks in die Grundmasse zurückgeführt. So können nun pro Fruchtcontainerwechsel 24 Kilogramm mehr Früchte für die Produkte verwendet werden. Bei ca. 1.400 Fruchtcontainerwechseln kommen pro Jahr rund 33,6 Tonnen Früchte zusammen, deren Verlust wir vermeiden. Aber auch unvermeidbare Produktionsreste oder nicht mehr genießbare Produkte werden bei uns verwertet – zur Biogas-Erzeugung und – wenn vertretbar - als Tierfutter.
Um die Frische seiner angebotenen Produkte garantieren zu können, verlangt der Handel für die Belieferung eine Mindestrestfrische. Überschüssige genießbare Produkte, die aufgrund eines kurzen Mindesthaltbarkeitsdatums nicht an den Handel gehen können, werden über unseren Sekundärmarkt der Clearance-Verkäufe an Großabnehmer wie Kasernen, Krankenhäuser oder andere Kantinen verkauft.
Dies ist nun für unsere Großkunden auch digital über unsere Clearance Sales Onlineshops möglich. Über diese Verkaufskanäle bieten wir exklusiv Produkte mit einer kürzeren Mindestrestfrische zu vergünstigten Konditionen an. Durch unsere Clearance Sales Onlineshops konnten wir deutlich mehr Danone Produkte vor dem Verlust retten. 2021 wurde unser E-Shop vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit dem “Zu gut für die Tonne” Bundespreis in der Kategorie Digitalisierung ausgezeichnet.
Zusätzlich spenden wir Danone-Produkte mit einem verkürzten Haltbarkeitsdatum an die Tafeln, wo sie an hilfsbedürftige Menschen verteilt werden können. Neben den Tafeln in Deutschland spenden wir auch an die Tafeln in Österreich und in der Schweiz. Zusätzlich arbeiten wir mit der Tafel Deutschland seit Jahren eng und erfolgreich zusammen.
Verbraucherinnen und Verbraucher
Auch Verbraucherinnen und Verbraucher spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Einer der Hauptauslöser für weggeworfene Produkte ist das gesetzlich vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), das oft falsch verstanden und von Konsumentinnen und Konsumenten als Verfallsdatum interpretiert wird. Dabei bezieht sich die Angabe des MHD auf den Zeitpunkt, zu dem Lebensmittel mindestens noch haltbar sind.
Ein wichtiger Lösungsansatz ist hier, gemeinsam mit dem Handel und anderen Partnern transparent über die oftmals längere Haltbarkeit von Lebensmitteln aufklären.
Wir sind überzeugt: Nur durch die gezielte Aufklärung zum MHD können Verbraucherinnen und Verbraucher informierte Entscheidungen vor dem Supermarktregal und dem eigenen Kühlschrank treffen und die Haltbarkeit ihrer Produkte verstehen.
Als offizieller Partner der „Oft länger gut“- Kampagne von Too Good To in Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen wir zur Aufklärung von Missverständnissen im Zusammenhang mit dem MHD beitragen. Der Aufdruck des Hinweises “Oft länger gut” nahe des MHDs soll länderübergreifend für weniger Lebensmittelverschwendung sorgen und zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln anregen.
„LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG IST FÜR UNS NICHT AKZEPTABEL – DAS GILT NICHT NUR AUS ÖKONOMISCHER, SONDERN AUCH AUS ETHISCHER UND ÖKOLOGISCHER PERSPEKTIVE. DIE ‚OFT LÄNGER GUT‘-INITIATIVE IST EIN WICHTIGER BAUSTEIN IM RAHMEN UNSERER AKTIVITÄTEN GEGEN LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG.“
Sina Kneis, Head of Sustainability Danone DACH
Mithilfe des zusätzlichen Aufdrucks auf der Produktverpackung werden Verbraucherinnen und Verbraucher darauf aufmerksam gemacht, dass die von ihnen erworbenen Lebensmittel „oft länger gut” sind und ein individuelles Prüfen des Produkts (Schauen, Riechen, Probieren) die unnötige Verschwendung von noch genießbaren Lebensmitteln vermeiden kann.
Gemeinsam mit Too Good To Go tragen wir so dazu bei, Lebensmittelverschwendung in den eigenen vier Wänden nachhaltig zu reduzieren und Essen vor einem unnötigen Wegwerfen zu retten. Der “Oft länger gut”-Hinweis ist mittlerweile auf unserem Activia-Sortiment und Alpro-Sortiment zu finden.
Food Waste Studie von Danone und Too Good To Go:
Untersuchung der Lebensmittelverschwendung bei Konsument*innen im DACH Raum
Gemeinsam mit Too Good To Go in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat Danone 2021 eine Studie zum Thema Lebensmittelverschwendung bei Konsumenten durchgeführt.
Der besondere Fokus auf den gesamten DACH-Raum setzt die Studie und deren Ergebnisse von bisher publizierten Food Waste Studien ab. Untersucht wurden u.a. die Gründe für das Wegwerfen von Lebensmitteln, die am häufigsten weggeworfenen Produktgruppen, die Rolle des Mindesthaltbarkeitsdatums sowie gewünschte Lösungsansätze und Maßnahmen aus Sicht der Konsument*innen.
Die Studie dient als Ansatzpunkt für Danone und Too Good To Go, um weitere Lösungen zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten zu entwickeln und Konsument*innen bestmöglich zu unterstützen, damit in Zukunft noch mehr Lebensmittel da landen, wo sie hingehören: auf den Teller und nicht im Müll.
Weitere Initiativen im Bereich Lebensmittelverschwendung
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Weitere Informationen zu Danones Engagement gegen Lebensmittelverschwendung